Die Gemeindechronik

Der Name Engelsberg stammt von dem Landedlen Engeldio. Die vielen Hochäckerfelder in unserer Gegend, die man noch in den Wäldern gut feststellen kann, weisen auf germanische Siedlungen hin.
In einer Tauschurkunde von Kaiser Ludwig III. wurde der Ort als "Engeldiosdorpf ad. Bergum" im Jahr 879 erstmals erwähnt, Maisenberg wurde um 785 und Eiting um 680-700 in Salzburger Schriften aufgeführt.

In bayerischen und salzburgischen Urkunden aus dem Jahr 925 findet man den Namen der Tunzen, eines Adelsgeschlechts aus Engelsberg. 

Zwischen 907 und 950 wurde das Gemeindegebiet mehrmals von ungarischen Truppen überfallen, wobei auch das Kloster in Maisenberg völlig zerstört wurde. Nach der teilweisen Rodung des "Eslarwaldes", des heutigen Eigelwaldes, ab dem Jahre 1027, wurde unsere Gemeinde westlich der Mörn besiedelt.

Am dritten Kreuzzug (1189-90) nahmen auch Engelsberger Bürger teil. Sie machten sich einen Namen, weil sie den Leichnam ihres Anführers, des Markgrafen Rapoto I. von Kraiburg, nach Hause brachten. Als Dank verlieh Markgräfin Elisabeth dem Ort den Titel einer Vogtei.

Eine Horde marodierender Ritter zerstörten in den Jahren von 1420 bis 22 das Dorf mitsamt der Tunzenburg. Von 1453 - 60 wurde die Pfarrkirche im spät-gotischen Stil wieder durch die Maurermeister Hans Maurer aus Mühldorf und Leonhart Löchel aus Wasserburg errichtet. Zur selben Zeit wurden auch die Kirchen in Maisenberg und Bennoberg gebaut.

Der älteste Getreidekasten im Chiemgau aus dem Jahre 1556 steht heute im Dorf Engelsberg. Er stammt ursprünglich vom Reitmeisterhof.
Ab 1643 - 1645 gab es in Engelsberg einen regelmäßigen Schulunterricht unter dem damaligen Pfarrer Hüdlberger.
In den Jahren von 1618 - 1649 verstarben in der Pfarrei ca. 400 Bürger an der Pest. Genaueres kann man nicht mehr feststellen, da in den Pfarrbüchern die Todesfälle nur teilweise aufgeführt worden sind.
1737 brannte das halbe Dorf durch einen unglücklichen Böllerschuss nieder. Am 19. März 1817 begann der Abbruch der Kirche St. Kolomann von Höbering samt der Friedhofsmauer. Am 15. Februar 1860 wurde ein neues großes Schulhaus gebaut, das bis 1966 Bestand hatte.
1911 sprengte man den Rest der Tunzenburg, die im Volksmund Lenzenstube hieß.

1972 wurden die drei Gemeinden Engelsberg, Eiting und Maisenberg zusammengeschlossen. Seit 1986 ist Engelsberg eine selbstständige Gemeinde.