Abwasserbeseitigungsanlage Engelsberg

 

Kontakt 

Gemeinde Engelsberg
Herr Unterstar und Herr Maier
Rathausplatz 1
84549 Engelsberg
Telefon: + 49 (8634) 69 99
E-Mail: klaerwerk(at)gemeinde.engelsberg·de

im Notfall:
Herr Unterstar 0160 / 96 24 26 87
oder Herr Maier 0171 / 81 93 665

Die Bevölkerungsentwicklung im Ort Engelsberg, sowie die stetige Produktionsausweitung der heimischen Industrie machte eine fachgerechte Abwasserbeseitigung notwendig.  

Im November 1977 wurde mit den Planungen für eine Abwasserbeseitigungsanlage begonnen. Im März 1980 begann der Bau der Kanalisation. Die Bauzeit betrug 2,5 Jahre.

Im Jahr 1996 wurde der Ortsteil Eiting ebenfalls an die Kanalisation angeschlossen. Die Kanalisation des Ortes Engelsberg wurde ringmäßig angelegt und mündet in einem Hauptsammler. Vom Sammelpunkt führt dann der Hauptsammler „Wiesmühl“ über Inhausen, Offenham und Wiesmühl zur Kläranlage an der Alz. Der Hauptsammler musste mit einem Regenrückhaltekanal und einem Regenüberlaufbecken am Wieser Berg ausgestattet werden. Viele Hindernisse waren zu überwinden, wie die Kreuzung des Alzkanals, der Bundesbahn und zu guter Letzt noch die Kreuzung des Mühlbachs mit einer 15 m lagen Rohrbrücke, bis er in die Kläranlage in freiem Gefälle einmünden konnte.

Die Kläranlage wurde für 10.000 E + EGW gebaut. Davon 2/3 für die Industrie und 1/3 für die Gemeinde.
Durch die automatische Schiebersteuerung im Regenüberlaufbecken wird erreicht, dass höchstens der zweifache Trockenwetteranfall in die Kläranlage eingeleitet wird. In der Kläranlage werden dem Abwasser als Erstes mit einem Paternoster-Filterrechen die Feststoffe entnommen und über eine Rechengutpresse in den Container eingeworfen.  

Daraufhin wird das Abwasser in einem belüfteten Langsandfang und Fettfang von mineralischen Stoffen und Fett gereinigt. Der Rechen und die Container sind zum Schutz gegen Witterungseinflüsse in einem Gebäude untergebracht.  

Das so mechanisch gereinigte Abwasser fließt dann über eine pH - Temperatur-, Mengenmessanlage und einen automatischen Probenehmer in das Belebungsbecken, also in die biologische Reinigungsstufe. Der für die Bakterienarbeit benötigte Sauerstoff wird nach dem Prinzip der Gegenstrom-Belüftung über Aeroflex - Belüftung eingetragen.  

Die zur Erzeugung der Druckluft benötigten Kompressoren sind im Keller des Betriebsgebäudes aufgestellt und werden über eine Sauerstoffsonde elektronisch gesteuert. Eine optimale Anpassung an unterschiedliche Auslastungen und eine Sauerstoff- und Energieausnützung ist damit gewährleistet.  

So bietet die Abwasserreinigung nach dem Belebungsverfahren mit gleichzeitiger Schlammstabilisation den Vorteil, dass Abwasserstöße in Menge, Konzentration, pH-Wert und Temperatur weitgehend ausgeglichen werden können – eine besondere Forderung veranlasst durch die ortsansässigen Industriebetriebe.  

Im Nachklärbecken erfolgt die Trennung der Schlammflocken vom Wasser. Während nun der Schlamm aus dem Nachklärbecken in das Schlammsilo bzw. in das Schlammstapelbecken eingeleitet wird, fließt das gereinigte Abwasser nochmals in einen üppig bepflanzten und mit Fischen besetzten Schönungsteich und wird damit vor der Einleitung in den Vorfluter, die Alz, bestens an die natürlichen Verhältnisse angepasst. Die Reinigungsleistung der Kläranlage beträgt fast 100 %. Der stabilisierte, hochwertige Klärschlamm wird an eine Entsorgungsfirma abgegeben. Diese gibt den Klärschlamm an die Landwirtschaft ab.  

Im Betriebsgebäude sind alle für einen reibungslosen Betrieb erforderlichen Einrichtungen vorhanden, so die übersichtliche Schaltwarte, das Labor, die Sanitärräume, die Werkstatt und der Gebläseraum.  

Die Bauausführung der Kläranlage einschließlich Zufahrtsstraße mit der neuen Brücke über den Mühlbach dauerte von Oktober 1980 bis April 1982, also nur 1,5 Jahre.  

Im Jahr 2006 wurde das erneute Genehmigungsverfahren für den Betrieb der Kanalisation sowie der Kläranlage abgeschlossen und vom Landratsamt Traunstein erneut eine Genehmigung für 20 Jahre erteilt.  

Technische Daten: (Länge 20.000 m), mit Dimensionen von 250 bis 120 mm,
Regenüberlaufbecken mit 2 Kammern, zusammen 225 cbm Fassungsvermögen,
Rohrbrücken: Länge 15 m

Kläranlage: 10.000 E + EGW (seit 2006 8.000 E + EGW?)

Belüfter Sand- und Fettfang: Länge = 18 m

Belebungsbecken: Durchmesser 30 m
Tiefe = 4m
Inhalt = 2700 cbm

Nachklärbecken: Durchmesser 22 m
Tiefe i. M. = 2,82 m
Inhalt = 1068 cbm

Schlammsilo: Durchmesser 12 m
Tiefe 4 m
Inhalt = 452 cbm

Schlammstapelbecken: Inhalt 912 cbm

Schönungsteich: Fläche 750 qm
Tiefe 1, 50 m